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Geldanlage Für US-Staatsbürger: ETFs, Investmentfonds Und Mehr

Geldanlage für US-Staatsbürger: ETFs, Investmentfonds und mehr

In Deutschland leben zahlreiche Expats, darunter auch viele US-Staatsbürger und US-steuerpflichtige Personen. Die Altersvorsorge und der Vermögensaufbau gestalten sich für sie häufig schwierig, da viele Banken, Versicherungen und Kapitalanlagegesellschaften aufgrund des FATCA-Gesetzes (Foreign Account Tax Compliance Act) zurückhaltend sind.

Im Rahmen des FATCA-Abkommens werden für Besteuerungszwecke relevante Informationen, wie beispielsweise Girokonten, Wertpapierdepots, Zinsen, Dividenden und zusätzliche Einnahmen, zwischen Finanzinstitutionen ausgetauscht. Dieses Gesetz wurde im März 2010 in den USA verabschiedet und führte zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA im Kampf gegen Steuerhinterziehung. Deutsche Finanzinstitute sind verpflichtet, US-steuerpflichtige Personen dem Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) zu melden, welches diese Daten an die US-Finanzbehörde weitergibt.

Banken und Finanzdienstleister untersuchen anhand spezifischer Kriterien, ob eine mögliche Steuerpflicht in den Vereinigten Staaten besteht. Solche Kriterien umfassen etwa die US-Staatsangehörigkeit, eine Greencard, einen ständigen Wohnsitz, eine Postadresse oder den Geburtsort in den USA oder eine Dauerüberweisung zugunsten eines US-Kontos. In einigen Fällen müssen Kunden eine Selbstauskunft (W-8BEN oder W9 Formular) abgeben, um ihre Steuerpflicht zu klären.

Im Jahr 2020 wurden Regelungen in Bezug auf US-steuerpflichtige Personen noch weiter verschärft. Der umfangreiche Verwaltungsaufwand hat zur Folge, dass viele Finanzinstitute keine Kunden mit US-Verbindungen mehr akzeptieren oder bestehenden Kunden kündigen. Dennoch gibt es Möglichkeiten für US-Personen in Deutschland, ein Depot zu eröffnen und Gebühren zu sparen, sofern sie ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Doch auch Investmentfonds und ETFs meiden oft Geschäfte mit US-Personen. Selbst wenn ein Depot erfolgreich eröffnet wird, ist es wichtig, aufmerksam zu bleiben, da die Besteuerung von ausländischen (nicht-US) Fonds, den sogenannten PFICs (Passive Foreign Investment Companies), eine Anlage weniger attraktiv machen kann. Erträge müssen in den USA gemeldet werden, und die US-Steuererklärung kann zu einer Herausforderung werden.

Zusammenfassend ist es, für US-Staatsbürger und US-steuerpflichtige Personen, die in Deutschland leben, aufgrund des FATCA-Gesetzes und der damit verbundenen steuerlichen und rechtlichen Herausforderungen schwieriger, ein Depot zu eröffnen und Geld anzulegen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, eine rechtskonforme und lukrative Geldanlage zu realisieren.

Tipps für US-Bürger rund um die Depoteröffnung und Geldanlage:

  • US-freundliche Broker und Banken: Es gibt einige Banken und Broker, die US-Personen akzeptieren und mit den FATCA-Regeln vertraut sind.
  • US-amerikanische ETFs und Investmentfonds: Um steuerliche Komplikationen durch PFICs zu vermeiden, sollten US-Personen in Deutschland in US-amerikanische oder US-basierte ETFs und Investmentfonds investieren. Diese Fonds unterliegen der US-amerikanischen Gesetzgebung und Steuerbestimmungen, sodass sie in der Regel keine Probleme bei der Besteuerung und Meldung von Erträgen verursachen. Andersherum schließen einzelne europäische ETFs und Fonds US-Personen als Anleger aus.
  • Doppelbesteuerungsabkommen: Deutschland und die USA haben ein Doppelbesteuerungsabkommen, das verhindert, dass Sie in beiden Ländern auf Ihre Erträge Steuern zahlen müssen. Achten Sie darauf, dass Sie alle notwendigen Formulare und Nachweise vorlegen, um von diesem Abkommen zu profitieren.
  • Altersvorsorge: US-Personen in Deutschland können auch in deutsche Rentenversicherungsprodukte wie die Riester-Rente oder die Rürup-Rente investieren. Diese Produkte bieten steuerliche Vorteile und staatliche Zulagen. Achten Sie jedoch darauf, dass diese Produkte möglicherweise in Ihrer US-Steuererklärung gemeldet werden müssen.
  • Steuerliche Beratung: Da die Besteuerung von US-Personen im Ausland komplex ist, ist es ratsam, die Hilfe eines spezialisierten Steuerberaters in Anspruch zu nehmen. Ein Steuerberater mit US-Zulassung (CPA) kann Ihnen helfen, Ihre steuerlichen Verpflichtungen zu erfüllen und Ihre Geldanlage steueroptimiert zu gestalten.
  • Langfristige Planung: Ein langfristiger Finanzplan, der Ihre Anlageziele, Risikobereitschaft, Steuersituation und individuellen Umstände berücksichtigt, hilft Ihnen, Ihre Geldanlage effizient zu gestalten und Ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Ein Finanzexperte kann Ihnen bei der Aufstellung und Umsetzung eines Finanzplanes helfen, wir natürlich auch.

Fazit: Depoteröffnung und Geldanlage geht auf für US-Personen

Die Geldanlage für US-Staatsbürger in Deutschland erfordert besondere Sorgfalt. Mit der richtigen Beratung und Strategie können Sie jedoch auch als US-Person in Deutschland erfolgreich Vermögen aufbauen und für Ihre Altersvorsorge vorsorgen. Unsere Expertise liegt in der Beratung von Expats und wir können Ihnen dabei helfen, die richtige Anlagestrategie für Ihre Situation zu finden.

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